Um die Milchstraße überhaupt sehen zu können, muss man jedes störende Licht vermeiden – auch das Mondlicht. Wenn es dann ganz dunkel ist, kann man das Band der Milchstraße als helleren Bogen sehen, der sich über das ganze Firmament zieht. Es geht von Norden über die Sternbilder Perseus, Cassiopeia, Schwan, Adler bis hin zum Schützen und Skorpion am Südhorizont.
Der französische Schriftsteller Alphonse de Lamartine schrieb einmal: „Begrenzt in seinem Wesen, unbegrenzt in seinen Wünschen, ist der Mensch ein gefallener Gott, der sich an den Himmel erinnert“. Vielleicht ist es genau das, was uns bei Sternschnuppen darauf hoffen lässt, dass sich Wünsche erfüllen. Dafür gibt es natürlich keine Beweise, aber im November viele Möglichkeiten, es auszuprobieren!
Morgen verabschiedet sich Jupiter vom Abendhimmel – er hat seinen heliakischen Untergang. Wenn Jupiter unsichtbar wird, befand er sich (nach babylonischer/mesopotamischer Lesart) in der Unterwelt, in der „Anderwelt“.
Die Sonnenfinsternis vom März 2016 kann man in Europa nicht sehen. Dafür müssten Sie nach Ostasien, Ostindien, Indonesien, Japan, Australien, in den Indischen Ozean, in den nördlichen Pazifik oder nach Alaska reisen. Die ringförmige Verfinsterung der Sonne dauert etwas über 4 Minuten.
Diese Finsternis gehört zur relativ alten Saros-Serie 130 (nach van den Bergh). Sie nahm am 20.08.1096 um 18.36 GMT am Südpol ihren Anfang (und endet am 25.10.2394 am Nordpol). Die aktuelle Finsternis ist die 52. der insgesamt 73 Sonnenfinsternisse dieser Saros-Serie. Sonnenfinsternisse, die zu einer Saros-Serie gehören (Sonnenfinsternisse einer Saros-Serie liegen immer 18 Jahre auseinander und tatsächlich findet die nächste Sonnenfinsternis dieser Saros-Serie am 20.03.2034 statt), „laufen“ auf der Erdoberfläche von Pol zu Pol.
Es ist mal wieder Zeit für Wünsche: Vom 07.12. – 17.12. taucht der Sternschnuppenstrom der Geminiden auf. Er heißt so, weil er aus dem Sternbild Zwillinge zu kommen scheint, nahe bei den hellen Sternen Castor und Pollux. Als Verursacher gilt der Asteroid Phaeton. Der Anstieg zum Sternschnuppen-Maximum am 14.12. erfolgt ziemlich langsam über mehrere Tage hinweg, der Abfall ist dann aber recht rasant. Da Castor und Pollux Mitte Dezember der Sonne gegenüberstehen und der Sternschnuppen-Höhepunkt um Mitternacht erreicht wird, lassen sich die Geminiden sehr gut in den Abendstunden beobachten. Die ganze Nacht lang ist mit hellen, gelblich-weißen Sternschnuppen zu rechnen. Die Zahl ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Quantität sagt ja nichts über die Qualität aus: die hellsten Meteore erscheinen erst nach dem Maximum am 14.12. um 19.00 MEZ, davor dominieren schwächere Sternschnuppen. Zu dieser Zeit ist es bei uns bereits dunkel. Da der Mond nur 3 Tage nach Neumond zum einen früh untergeht und zum anderen wegen seines geringen Lichtes nicht stört, dürfen wir uns 2015 wohl auf einen beeindruckenden Geminiden-Abend mit nahezu optimalen Bedingungen freuen!
Morgen früh – am 10. Oktober 2015 – gibt es eine einmalige Konstellation am Sternenhimmel zu sehen: der Mond und nahezu alle sichtbaren Planeten (Ausnahme Saturn) sind im Morgengrauen im Osten zu sehen – und Venus steht direkt beim mythenreichen Fixstern Regulus. Venus und Jupiter wird man leicht sehen und erkennen können, Mars und Merkur werden schwieriger auszumachen sein. Einfach nur in Richtung Sonnenaufgang gucken …
Am 28. September ist es wieder soweit: Mondfinsternis! Und endlich können wir (nach 7,5 Jahren) auch in Mitteleuropa einmal wieder eine Totale Mondfinsternis in voller Länge bewundern – allerdings zu einer ziemlich unchristlichen Zeit (die maximale Verfinsterung ist um 04.47 MESZ). Dafür wird diese Mondfinsternis riesig, denn der Mond ist beinahe der Erde am nächsten und ist dadurch größer als normal.
Auch Mondfinsternisse werden – wie Sonnenfinsternisse – von den Astronomen in Saros-Serien organisiert. Bei geraden lunaren Saros-Serien-Nummern läuft der Erdschatten auf dem Mond von Süd nach Nord, bei ungeraden von Nord nach Süd. Die Mondfinsternis vom 28. September gehört zur Saros-Serie 137, wo der Mond immer am absteigenden Mondknoten liegt. Sie begann am 17.12.1564 mit einer Halbschattenfinsternis in der Nähe des südlichen Randes des Halbschattens und endet am 20.04.2953 mit einer Halbschattenfinsternis am nördlichen Rand des Halbschattens. Diese Saros-Serie dauert also über 1388 Jahre! [1]
Eine astrologisch-astronomische Binsenweisheit: früher oder später wird jeder Planet einmal rückläufig. Rückläufigkeit ist eine von vielen Phasen innerhalb der Reise eines Planeten um die Sonne.
Seit über 2 Jahren beschäftige ich mich jetzt – neben meiner großen Liebe, den Fixsternen – sehr intensiv mit den Sonne-Planeten-Zyklen: der Sichtbarkeit eines Planeten, seinem heliakischen Auf- und Untergang, seiner Unsichtbarkeitsphase (also wenn der Planet vom Sonnenlicht überstrahlt wird) – und natürlich seiner Rückläufigkeit. Dieser Tage (ab dem 25.07.) erleben wir etwas, das sich „nur“ alle 1,6 Jahre ereignet und dann ca. 40 Tage lang andauert: Venus wird in ihrem Zyklus rückläufig. Merkurs Rückläufigkeit hat zwar eine schlechte Presse (die ich persönlich nicht teile), aber dafür jede Menge Aufmerksamkeit: Auf sozialen Netzwerken wird man mit jeder Menge Postings, Warnungen und Erlebnisberichten über kleinere und größere technische Pannen nur so überschüttet. Aber über Venus Rückläufigkeit? – kaum etwas! Dabei kommt eine rückläufige Venus rein astronomisch sehr viel seltener vor, als ein rückläufiger Merkur. Diese Zeit ist also (schon rein astronomisch) etwas Besonderes. Ok, ich bin ein voreingenommener Venus-Fan … 😉
Am 27./28.09. läuft Mars an Antares vorbei, den Hauptstern des Skorpions. Antares bedeutet so viel wie „marsähnlicher Stern“. Aufgrund seiner roten Farbe (Antares ist ein roter Überriesenstern) und seiner Lage nahe der Ekliptik kann man ihn schnell mit Mars verwechseln. Jetzt kann man beide gut miteinander vergleichen. Mars ist jetzt etwas heller als Antares, der dafür mehr funkelt und viel röter als eher orangene Mars ist. Der rote Planet tritt immer früher von der abendlichen Himmelsbühne ab.
Unbedingt am 28.09. um 20.00 MESZ zum Himmel schauen: Knapp über dem Südwesthorizont steht Auf der einen Seite der Mondsichel stehen Antares und Mars und auf der anderen Seite Saturn!
Eine ähnliche Konstellation gab es das letzte Mal am 05.01.1926 zu sehen!
Der diesjährige große, helle „Winter-Diamant“ steht heute um 20.00 Uhr aufrecht im Süden. Der Diamant formt sich aus dem sehr hellen Jupiter an seiner oberen, Sirius (der hellste Stern am Himmel im Sternbild „Großer Hund“) an der unteren Seite und den hellen Fixsternen Prokyon (Sternbild „Kleiner Hund“) und Beteigeuze (Sternbild „Orion“) jeweils an den beiden Ecken.
Heute Nacht (fast um Mitternacht) gibt es ein interessantes Meeting am Osthorizont zu beobachten: der abnehmende Mond besucht Mars und den Fixstern Spica. Spica liegt in der Weizengarbe, die die Göttin (Jungfrau) in der Hand hält, und ist ein Symbol für ihre Gaben an die Menschheit. Ursprünglich bedeuteten diese Gaben das Wissen um den Ackerbau. Spica ist ein Symbol für Wissen und Erkenntnisse, die Gabe der Brillanz, ein angeborenes Talent, eine Fähigkeit oder Fertigkeit. Spica zusammen mit Mars: Eine Zeit, in der sich gut geplante, intelligente Handlungen durchsetzen.
Vielen ist bestimmt das sehr helle Objekt am Westhimmel aufgefallen, das nach Sonnenuntergang jetzt so schön strahlt (nachdem die Sonne untergegangen ist, schaut einfach in die gleiche Richtung wie der Sonnenuntergang). Es ist die „Abendstern“-Venus. Sie ist immer das dritthellste Objekt am Himmel, nach der Sonne und dem Mond. Venus kann so hell sein, dass sie in einer mondlosen Nacht sogar Schatten werfen kann. Im Moment ist Venus besonders hell – heute erreicht sie ihren maximalen Glanz. Durch ihre südliche Deklination bleibt die Sichtbarkeitsphase aber relativ kurz.
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